Als meine Mutter 80 Jahre alt wurde, sagte sie: „jetzt bin ich im Winter meines Lebens“! Gott sei Dank hat ihr Winter noch ganze 14 Jahre gedauert.
Sie hat ihr Leben bis zum letzten Tag ausgekostet. Mit 80 wollte sie in ein Seniorenheim, weil sie das Alleinsein satthatte. Wie oft hat sie mir erzählt, dass sie angefeindet wurde, weil sie immer schick angezogen und dezent geschminkt am Esstisch erschienen war. Ihr Leben verschieben, nein, das tat sie nie!
Kürzlich habe ich meinen Geburtstag gefeiert. Nein, noch bin ich nicht im Winter meines Lebens angekommen, wohl aber im letzten Drittel. Und ich habe mich öfters bei diesen Gedanken erwischt: „Ach ich mach das, wenn mein Schwiegervater nicht mehr hier ist“. Er ist mittlerweile 91 Jahre alt und mein Mann und ich kümmern uns um ihn. Das bringt natürlich für uns viele Einschränkungen mit sich.
Zu der Zeit als ich unter chronischen Schmerzen gelitten habe, habe ich so oft gedacht: „Ich mache das, wenn es mir besser geht“. Als ich 10 Kilo so viel auf den Rippen hatte, dachte ich: „Wenn ich schlanker bin, dann kaufe ich mir wieder schöne Kleider“. „Wenn Corona vorbei ist, dann …“.
Ich bin die letzten Jahre in so viele Vermeidungen geraten. Durch dieses Denken ist meine Welt immer kleiner und kleiner geworden.
Und weißt Du, was ich gemacht habe? Ich habe mein eigenes Buch: „Gewöhnen Sie sich das Altern ab!“ noch einmal gelesen. WOW, das hat mich wieder in die Spur gebracht. Ich denke, es ist so wichtig nie aufzuhören so richtig am Leben teilzunehmen!
Und noch etwas habe ich entdeckt, wie man sein Leben lebt, für das man geboren wurde. In dem man sein Human Design lebt.
Dann gibt es keine „Verschieberei“ mehr!
herzlichst
Deine Margit