Graue Haare machen alt! Mythos oder Wahrheit?
Ganz entschieden NEIN!
Für mich persönlich sind es zwei Faktoren, die uns mit grauen Haaren älter aussehen lassen. Einmal ist es der so genannte postmenopausale Pudellook, wie Christine Kaufmann ihn in ihrem Buch »Zeitlos schön« nennt.
Ich habe nie verstanden, warum sich Frauen ab einem gewissen Alter einen Herrenschnitt zulegen; Nacken hochrasiert und auf dem Deckhaar thront dann diese Krause-Dauerwelle. Bitte verstehe mich nicht falsch, niemand muss mit langen Haaren herumlaufen. Attraktiv auszusehen gelingt auch mit kurzen Haaren, aber bitte einen frechen Kurzhaarschnitt.
Fehlende Gesichtskonturen!
Der zweite Faktor ist: wenn ein Gesicht überhaupt keine Konturen mehr hat, wenn Hals und Kinn in einer Masse verschmelzen! Wenn du einer 30jährigen mit Gesichtskonturen eine graue Echthaarperücke aufsetzen, sieht sie keinen Tag älter aus als sie ist!
Nein Danke Oma-Look
Ich weiß, dass unter Frauen kein Thema so heiß diskutiert wird, wie dieses Thema. Oft sind es die Ehemänner, die Freundinnen und Geschwister, die einen für verrückt erklären, wenn man nur „ansatzweise“ andeutet, dass die jahrelange Färberei ein Ende haben muss.
Sollte Dir jetzt der Mut zu Grau gefehlt haben oder Dir Deine eigene zu erahnende graue Farbe gefällt Dir nicht, dann bekommst Du jetzt von mir ein Geheimtipp, den ich eigentlich niemanden verraten wollte! Kennst Du das Lied von Fendrich: „Sie wollte blond wie eine Semmel sein / Blond, blonder als der Sonnenschein / Blond, blond wie ein Weizenfeld? An dieses Lied erinnert mich eine Bekannte, wenn ich sie sehe. Sie hat mir diesen Geheimtipp verraten!
Aus Oma-Look wird Ultraschick
Also Achtung: spüle nach jeder Haarwäsche Deine Haare mit einem halben Liter Wasser, in den zuvor zwei Beutel Kamillentee eingelegt habst und wasche ein- bis zweimal die Woche Deine Haare mit einem Silicon freien Kamillenshampoo!
So schreibt die Modezeitschrift ELLE in einem ihrer Artikel zu grauen Haaren: „Model Carmen Dell‘ Orefice, Unternehmerin Ruth Chapman oder Linda Fargo vom Nobel-Store Barney’s haben graue oder fast weiße Haare – und sind gleichzeitig wunderbare Beispiel für attraktive, ultraschicke Frauen, die überhaupt nicht „altbacken“ aussehen, sondern ziemlich beneidenswert. Trotz grauer Haare. Oder vielleicht gerade deswegen?“ Hier ein paar Inspirationen!
Herzlichst,
Deine Margit
Ein interessantes Thema und gut geschrieben! Mittlerweile habe ich mehrere graue Haare, wenn meine Grundfarbe auch noch immer dunkelblond ist. Ich war immer überzeugt davon, dass ich nie meine Haare färben würde. Ich bin einfach ein "Naturtyp" und möchte möglichst wenig in mein Äußeres "eingreifen". Mal sehen, ob es dabei bleibt. Meine Mutter hat noch mit 86 ihre Haare gefärbt … Ich kenne einige Freundinnen, die behaupten, dass sie deutlich schwindendes Männerinteresse bemerkt hätten, sobald sie ihre Haare nicht mehr gefärbt haben. Muss letztendlich jede selbst entscheiden. Wenn färben aber bedeutet, dass man nicht zu sich, seinem Alter und seiner Lebenserfahrung steht, finde ich es schade.
Dein "Kamillen-Tipp" bedeutet, dass man dabei eine besonders schöne Graufarbe erzielt?
Liebe Gabriele,
danke für Deine Meinung dazu. Ich kenne beide Seiten an mir, die Ungefärbte und die Gefärbte! Und ich bin – ehrlich gesagt – immer noch hin- und hergerissen! Ist es nun mangelndes Selbstbewusstsein oder pure Eitelkeit oder beides? Ich weiß es nicht! Eine wichtige Erkenntnis war für mich, beim Blick in den Spiegel muss man sich selbst gefallen!
Der Kamillen-Tipp bedeutet, dass man eine Farbe zwischen weiß und weizenblonder Hinguckerfarbe erhält, was aber auch tatsächlich nicht jedem Mann gefällt!
Liebe Margit,
ein sehr spannendes Thema greifst Du da auf :-)!
Ich habe auch jahrelang behauptet, dass ich meine Haare nie färben würde.
Tja, und nun? Mein Jungbleib-Prozess hat schon mit 40 eine deutliche Pause eingelegt und mich derart unvorteilhaft ergrauen lassen, dass ich's nun doch tue – ab und an wenn es mich wieder zu sehr stört.
Meiner Meinung nach sollte jede/r immer im Moment für sich selbst persönlich urteilen und entscheiden. Nicht um jemand anderem zu gefallen – ach was soll`s, selbst dann. Denn ist dieser Trieb nicht auch von der Freude des Flirtens geprägt? Hier liegt der Schlüssel, die Freude am Sein. Ob nun mit oder ohne Grau sei dahin gestellt. Aber mir gefiel sehr, dass Du den motivierenden Aspekt des "pro Grau" aufgegriffen hast :-).
Herzliche Grüße
Tanja Falge
Danke, liebe Tanja, für Deine Sicht der Dinge mit Deinen jungen Jahren! Ich will mir gefallen und anderen auch – da hast Du Recht!
Liebe Grüße
Margit
Alter 72 Jahre. Habe meine Haare viele Jahre bondiert und sehr kurz getragen. Meine Stimmung änderte sich und ich wollte vieles ändern. Furcht hatte ich vor der Übergangszeit, wenn die Blondierung rauswächst. Lustig, meine Sorge war umsonst, es gab keinen Unterschied, ich war unter der Blondierung total ergraut. Ich finde es schön und ein flotter Haarschnitt stärkt mein Selbstbewustsein.
Danke liebe Margit für die Hilfe auf dem Weg.
Liebe Grüße
Renate
Liebe Renate,
das ist natürlich eine perfekte Lösung!
Liebe Grüße
Margit
Hallo Margit,
das Thema "graue Haare" hat mich eine lange Zeit beschäftigt – ich bin 43 Jahre alt und meine grauen Haare fingen mit 22!!!! Jahren an aus meinem dunkelblonden Haar heraus zu blitzen… jahrelanges tönen, dann färben war die Folge. Meinen 40. hab ich noch mit schulterlanger, kastanienbrauner Haarpracht gefeiert. Dann aber kam auf einmal die Neugier und ich wollte wissen, wie ich unter der braunen Haube aussehe … und nach ca. 1 1/2 Jahren hatte ich es geschafft, die Zeit war nicht immer einfach – aber ich wurde belohnt. Jetzt trage ich sie wieder schulterlang und ich habe Glück und habe ein wirklich tolles Grau. Ich finde, das es richtig klasse aussieht, fühle mich rundum wohl – und …ich habe eine neue Freiheit wieder: zum Friseur gehen, dann, wenn ich Lust habe und nicht nach spätestens 6 Wochen, wenn der graue Silberstreifen am Scheitel mich wieder wie ein Dachs aussehen lässt.
Herzliche Grüße
Thordis
Liebe Thordis,
ja, das kann ich gut nachvollziehen! Ich habe das mal in einem Jahr geschafft. Doch meine Freunde und Familie fanden das gar nicht gut und ich bin umgefallen. Es ist eine Frage der Zeit, bis ich das auch so will und es gibt so viele tolle Frauen mit grauen Haaren.
Glückwunsch Thordis und danke für Deine unterstützenden und motivierenden Worte.
Herzlichst
Margit
Guten Tag,
kann frau jahrelange graue Haare mit der Kamillenmethode "altersblond" kriegen?
Hallo Mona,
einfach ausprobieren. Jedes Haar ist anders! Sie haben ja nichts zu verlieren!
Machen Sie vorher ein Bild von Ihren Haaren. Langsame Veränderungen bekommen wir selbst meist nicht mit.
Viel Erfolg und liebe Grüße
Margit
Hallo,
im Sommer 2015 rasierten mein Mann und meine Tochter mir die überschulterlangen rot gefärbten Haare auf einen cm Länge ab. Im Buddhismus ist das ein äußeres Zeichen, sich den Übungen und der Lehre voll zu widmen. Das war meine Hauptmotivation und ausserdem wollte ich nicht mehr alle vier Wochen nachfärben.
Meine Haare wuchsen nach und sind fast ganz weiß. Seit Sommer 2015 wasche ich sie nur mit Wasser. Damals las ich im Couch Magazin, dass dieses in den USA ein Trend wäre.
Es klappt super gut.
Gestern kippte ich ins Haarwaschwasser spontan eine Tasse Bio-Kamillentee, der zu lange gezogen war, um ihn zu trinken.
Sofort fiel mir auf, dass die Haare einen leichten goldenen Schimmer bekamen.
Im Internet suchte ich Informationen zu dem Phänomen und fand Ihren Artikel.
Herzlichen Dank für die Informationen.
Jetzt spüle ich einfach mal weiter mit Kamillen Tee und lasse mich überraschen.
Herzliche Grüsse!
Angelika Graham-Rau
Hallo Angelika Graham-Rau,
das freut mich, dass Sie gleich so einen Unterschied sehen.
Bitte halten Sie mich und meine Leserinnen auf dem Laufenden. Das interessiert uns alle – herzlichen Dank.
Liebe Grüße
Ihre
Margit Burkhart
Ach, wie schön, dass noch mehr Frauen sich die Frage des Färbens stellen, toller Artikel! Bei mir fingen die Silberfäden auch schon mit Anfang 20 an zu sprießen. Jetzt, mit 31, habe ich stellenweise dicke grau-weiße Strähnen. Erst Schwangerschaft, jetzt Stillzeit. Da ist Färben ein Streitthema. Und jede Farbe bringt einen anderen Nachteil. Chemiefarben sind ungesund und die Kopfhaut juckt, Naturfarben halten schlecht und sind – selbst gefärbt – eine ziemliche Schweinerei im Bad. Aktuell habe ich in meinen dunkelbraun gefärbten sehr langen Locken einen vier Zentimeter breiten Ansatz. Neulich stand ich vor dem Spiegel und fand, dass die weißen Strähnen schön glitzern. Der Punkt ist, ich finde frisch gefärbtes Haar schön und ungefärbtes, graues oder weißes ebenfalls (solange die Gesamterscheinung gepflegt ist und nicht aschfahl oder, wie Margit beschreibt, konturlos ist). Das, was alt macht, ist meiner Meinung nach auch der Ansatz. Das wirkt immer so, als ob man die 18-Jährige sein will und darunter blitzt die Oma hervor. Es sieht einfach immer bescheuert aus. Und dennoch tragen wir ihn die meiste Zeit des Jahres, da das Haar schon nach einer Woche wieder länger ist. Bin selbst noch unschlüssig, aber aktuell hätte ich große Lust, dem Färben den Laufpass zu geben und stattdessen mit Accessoires, Nagellack und Make Up farbliche Akzente zu setzen.
Liebe Marie-Louise,
können Sie Gedanken lesen? Ich stehe gerade mal wieder vor der Entscheidung. Endlich dazu zu stehen oder färben? Die ewige Frage! Oft denke ich: „Sieht ja gar nicht so schlecht aus!“ Aber dann steht ein Fest bevor und schon bin ich wieder unsicher.
Vielleicht sollten wir eine Facebook-Gruppe gründen und uns gegenseitig unterstützen, uns gegenseitig stärken durchzuhalten?
Danke für Ihre sehr erfrischende Meinung!
Herzlichst
Margit
Ich habe nach 16 Jahren meinen Friseur gewechselt, weil ich eine Frau mit einem supercoolen Haarschnitt gesehen hatte,
die mich dann an ihre Friseuse verwiesen hat. Beim dritten Friseurbesuch hat meine Friseuse gesagt, „so jetzt machen wir keine Strähnen mehr und lassen die alten rauswachsen“, der ganze Salon hat dem zugestimmt und ich auch. Nach kurzer Zeit waren meine Haare fast weiss. Der Schnitt ist kurz aber feminin. Ich schminke mich und ziehe gerne farbige Kleidung an. Ich bekomme überall Komplimente; am meisten von Männern !!! Manchmal erschrecke ich noch, wenn ich ein Foto von mir sehe, aber ansonsten bin ich sehr zufrieden. Mein Friseurbesuch dauert nun gerade mal 40 Minuten und kostet weniger als die Hälfte. Mit grauen (weissen) Haaren muss Frau gepflegt sein und etwas Farbe (Lippenstift, Rouge) tragen. Ich werde im März 70 und sehe mit den weissen Haaren viel jünger aus, sagen viele. Kritik kommt höchstens von Frauen, denn ich wohne im Süden und da ist es üblich die Haare zu färben. Da muss man drüber stehen und selbstbewusst sein.
Wow, das hört sich doch super an. Genau darum geht es liebe Susanne; da muss Frau gepflegt sein! Immer wenn ich mal einen „bad hair day“ habe, finde ich mein Grau grauenhaft.
Liebe Grüße
Margit
Zwei Jahre lang schwankte ich zwischen grau und färben ( habe aber die ganze Zeit weitergefärbt und täglich viele Haare verloren. Im letzten November entschied ich mich spontan für grau. Da ich einen flotten Kurzhaarschnitt trage, war ich schon im März ’18 durch. Mein Mann findet mich wunderschön, die Kinder sind noch skeptisch und meine Freundinnen bewundern das Ergebnis und den Mut. Und Haare verliere ich kein einziges mehr.
Bin übrigens 62 Jahre , bald fünffache Großmutter . Ich wünsche allen gutes Durchhaltevermögen. Iris Hundhausen
Liebe Iris,
wunderbare Einstellung. Ich bin nach einem Jahr wieder mal umgefallen. Ich weiß der Moment kommt, wo ich genauso denke und durchhalte. Frauen wie Sie, liebe Iris, die voran gehen, die uns das bildlich vorleben, uns motivieren, die brauchen wir. Danke für diese schönen Worte.
Herzlichst Ihre
Margit